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Dating mit Rollstuhl

  • Autorenbild: Eileen
    Eileen
  • 27. Dez. 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Okt. 2020

Schon als Fußgänger ist Dating eine aufregende Sache. Aber als Rollstuhlfahrer lernt man häufig noch mal ganz andere Menschen kennen und wird vor die ein oder andere besondere Herausforderung gestellt. Zum Beispiel den Umgang mit oberflächlichen Knalltüten.



Interessante Fragen...

“Bist du auf Rohrstuhl?”

Allein schon die einfache Tatsache, dass ich Rollstuhlfahrerin bin, verleitet so einige Badooaner (So nenne ich die Nutzer der Dating-App „Badoo“) interessante Dinge und vor allem Fragen von sich zu geben. Das kann tatsächlich recht unterhaltsam sein, denn viele Kandidaten sind bei der Wahl ihrer ersten Fragen an mich äußerst kreativ. Vorneweg muss ich kurz erwähnen, dass ich in meine Dating-Profile immer auch Bilder hochlade, auf denen man den Rolli sieht. Die Leute, die mich dann schließlich anschreiben, wissen in der Regel also auch, dass ich Rollstuhlfahrerin bin. Trotzdem erkundigen sich manche dann doch sicherheitshalber nochmal ob ich tatsächlich im Rollstuhl sitze. Aufgrund von mangelnden Grammatik- und Rechtschreibkenntnissen einiger Badooaner kommt es hin und wieder vor, dass ich Fragen gestellt bekomme wie „Hast du einen Fahrstuhl?“ oder „Bist du auf Rohrstuhl?“. Aber nicht nur an Grammatik und Rechtschreibung mangelt es vielen, nein nein. Auch Einfühlungsvermögen und Manieren sind für einige Badooaner Fremdwörter. Deshalb haben diejenigen auch keine Hemmungen mich nach meiner Fähigkeit sexuelle Aktivitäten durchzuführen zu fragen. In diesen Momenten bin ich immer sehr froh, dass die Hersteller solcher Apps an die „Blockieren-Funktion“ gedacht haben.


Rollstuhlfahrer sind auch nur Menschen

“Echt, du hattest schon mal einen Freund?”

Für viele Typen ist es tatsächlich überraschend, dass man sich als Rollstuhlfahrer-/in verlieben und eine Beziehung führen kann. Es ist nahezu schockierend. Denn wie soll das denn gehen? Sitzen Rollstuhlfahrer bzw. generell Menschen mit Handicap etwa nicht einfach nur den lieben langen Tag zuhause und schmollen?? Das, liebe Leute, geht erschreckenderweise tatsächlich in den Köpfen einiger Menschen vor. Sie können sich beim besten Willen einfach nicht vorstellen, dass auch Rollstuhlfahrer ein ganz "normales" Leben mit Hobbies, Arbeit, Freunden und Beziehungen führen können.


Ablehnung

So ziemlich jeder - egal ob mit oder ohne Rollstuhl - hat schon mal einen Korb von jemandem bekommen. Spaß macht das nicht, was auch immer der Grund für den Korb sein mag. Allerdings ist es noch mal ein bisschen unspaßiger wenn man rein gar nichts für den Grund kann bzw. ihn nicht einfach mal so - schwupps - ändern kann. Vor allem wenn der Grund "Rollstuhl" heißt :D. Ich weiß gar nicht wie oft es mir schon passiert ist, dass jemand aufgehört hat mir zu schreiben weil ihn der Rollstuhl gestört hat. Manche haben mir einfach nicht mehr geantwortet, andere haben gerade heraus gesagt, dass der Rollstuhl für sie ein Problem ist. Zu Beginn meiner "Dating-App-Karriere" fand ich das zugegebenermaßen ziemlich schockierend. Damit hatte ich einfach nicht gerechnet. Vielleicht war ich da auch ein kleines Bisschen zu naiv. In der Schule und auch sonst hatte mir noch nie jemand ins Gesicht gesagt er habe ein Problem mit meinem Rollstuhl und ich hatte mein ganzes Leben tolle Menschen um mich, die mich behandelt haben wie jeden anderen auch und die der Rollstuhl nie gestört zu haben schien. Offensichtlich war das bei Dating-Apps anders. Doch, so blöd es auch klingen mag, habe ich mich inzwischen dran gewöhnt. Dann gibt es halt hin und wieder einen Kandidaten, den mein Gefährt dermaßen abschreckt, dass er nicht mehr im Stande ist weiter mit mir zu schreiben bzw. mich kennenzulernen - na und?



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